Austrian Rallye Challenge
 
 
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Nach erfolgreicher Saison 2023: Austrian Rallye Challenge startet trotz „Hindernissen“ durch!
 

Einmal noch blickt die Austrian Rallye Challenge (ARC) anlässlich der AMF Serien Siegerehrung im Casino Baden am 24. Jänner 2024 zurück auf ihre erfolgreiche Saison 2023 - für 2024 gibt es zwar noch gewisse „Hindernisse“ zu überwinden, doch die ARC-Familie hält zusammen und freut sich auf die neue Rallye Saison.

Die Austrian Rallye Challenge (ARC) blickt auf eine äußerst erfolgreiche Saison 2023 zurück - allein die Teilnehmeranzahl (113 Teams) beim Grande Finale, der Herbstrallye Dobersberg spricht Bände. Die kompakten und damit auch kostengünstigen Rallyes der ARC erhalten sehr viel Zuspruch der StammpilotInnen aber auch von zahlreichen NeueinsteigerInnen…

Nachdem die 1988 gegründete und seit einigen Jahren stillgelegte Austrian Rallye Challenge Association mit einem neuen Vorstand bestehend aus Georg Gschwandner, Andreas Thierer und Helmut Schöpf wiederbelebt wurde um dadurch unter anderem die Einschreibgebühr in die ARC senken zu können, kam es fast zeitgleich zum schwer nachvollziehbaren Rauswurf von Gschwandner und Schöpf aus der AMF-Rallyekommission durch den Vorsitzenden Willi Singer. Dieser Umstand zieht auch Verzögerungen bei der ARC - Jahresplanung 2024 nach sich, zumal leider auch die Blaufränkischland-Rallye 2024 kurzfristig abgesagt werden musste. Zurzeit befindet sich die ARC in ihrer Veranstaltungsplanung 2024, welche auf demokratischer und fast schon familiärer Basis stattfindet, siehe ARC-Website www.rallye-challenge.at.

Die Teilnehmer der dem Breitensport zugewandten ARC stehen fest zu ihrer Serie und werden auch 2024 wieder für gute Nennergebnisse sorgen. Doch blicken wir zurück auf die tolle Vorjahres-Saison…

Bachler verteidigt ARC-Titel im Serienauto

Jener Mann, der die Austrian Rallye Challenge im Jahr 2022 für sich entscheiden konnte, Gerald Bachler, hat zunächst auch beim Saisonauftakt, bei der Blaufränkischland-Rallye die ARC-Wertung gewonnen - auf einem Mitsubishi Lancer Evo VI jenes FS Motorsport Teams, das letztendlich die Teamwertung der ARC 2023 gewinnen konnte. „Doch dieser Evo wurde verkauft - und die Rallye Vipavska Dolina hatten wir sowieso nie auf dem Radar.“

Eine erfolgreiche Titelverteidigung haben Bachler und sein Copilot Harald Zehetbauer somit eigentlich ausgeschlossen: „Ich dachte auch, dass es keine Streichresultate mehr gibt.“

So kam es, dass Gerald Bachler ein Angebot des Bamminger Rallye Teams annahm, mit deren Serien (M1) Subaru zu fahren. Bachler: „Bei der Perger Mühlsteinrallye sind wir zum ersten Mal mit dem Serien-Subaru gefahren und konnten zu meiner Überraschung damit die Challenge-Wertung gewinnen. Dabei hat man in diesem Auto eigentlich nicht das Gefühl, dass man schnell unterwegs ist…“

Bei der OBM Bucklige Welt Rallye lief es abermals prächtig für Bachler/Zehetbauer: „Uns fehlten nur noch fünf Punkte - der Titel war nun wieder ein Thema.“

Bei der Herbstrallye konnten Gerald Bachler und Harald Zehetbauer das Unmögliche möglich machen und ihren ARC-Titel auch im Serien Subaru verteidigen. Der 55-jährige Bachler erklärt: „Ich bin kein Michi Lengauer - aber ich bin dennoch stolz darauf, dass wir sogar im Serienauto den ARC-Titel gewinnen konnten, das Bamminger Rallye Team hat das Auto auch stets perfekt vorbereitet.“

Dass er auch heuer wieder den Titel verteidigen kann, glaube er dennoch nicht, sagt Gerry Bachler. „Zurzeit wissen wir noch nicht einmal, wie es konkret weitergeht - wir warten jetzt ab, welche Entscheidungen die Austrian Rallye Challenge trifft.“

Gerald Bachler und Harald Zehetbauer konnten den ARC Titel 2023 erringen und sich auch in der Wertungsklasse ARC C1 durchsetzen.

Vizemeister“ Regner: „Starten wieder in der ARC“

Thomas Regner und Gottfried Witzmann konnten mit ihrem vorderradgetriebenen Renault Clio immerhin „Vizemeister“ der ARC werden und die Wertungsklasse ARC C3 gewinnen.

Thomas Regner erklärt: „Gegen Gerry Bachler hatten wir rein technisch nie eine Chance - dennoch haben wir natürlich stets unser Bestes gegeben. Aber wir hatten auch Probleme mit unserem Auto. Da bin ich allerdings überzeugt, dass wir diese zu 99 Prozent lösen konnten. Und natürlich starten wir wieder in der Austrian Rallye Challenge.“

Kogler: „Cooles Jahr als grüner Underdog“

Mit ihrem umweltfreundlichen, mit HVO100-Diesel betriebenen VW Scirocco waren Michael Kogler und Tatjana Heiduk in der naturgemäß weniger stark besetzten Alternativklasse der ARC am Start. Doch nicht nur die konnten sie gewinnen, sondern auch in der Gesamtwertung den tollen dritten Platz belegen.

Michael Kogler blickt zurück: „Es war ein cooles Jahr als grüner Underdog. Außer bei der Rally Vipavska Dolina, wo uns ein Antriebsschaden ereilte, haben wir heuer fleißig ARC-Punkte gesammelt - und der Scirocco ist stets gut gelaufen.“

Für heuer hat Kogler noch keine konkreten Pläne, aber: „Es kann schon sein, dass ich mich sporadisch wieder ins Cockpit setze.“

Blei: „ORM für uns nicht leistbar“

Auf dem vierten Jahresendrang der ARC-Gesamtwertung landete Jürgen Blei auf einem Opel Astra GSi 16V. In der Wertungsklasse ARC C2 siegte nicht nur Jürgen Blei, denn in der Beifahrerwertung belegten seine beiden Copiloten Harald und Franz Blei die Plätze eins und zwei.

Dieses tolle Jahresergebnis sei dann doch überraschend gekommen, gibt Jürgen Blei ganz offen zu: „Damit haben wir nicht gerechnet. Schließlich fahren wir ein Auto, das beinahe 30 Jahre alt ist.“ So mussten die Bleis immer wieder auch improvisieren: „14 Tage vor der Herbstrallye haben wir ein Sechsgang-Dogbox-Getriebe eingebaut.“ Seit seiner zweiten Rallye im Jahr 2006 fährt Jürgen Blei verschiedene Opel Astra GSi 16V - eine besondere Vorliebe? Jürgen lacht: „Nein, das hat sich einfach so ergeben - denn eigentlich bin ich kein Opel-Fan und fahre sonst nur Audi…“

Auch Jürgen Blei wird der ARC treu bleiben: „Eines ist sicher: Die Staatsmeisterschaft ist für mich nicht leistbar. Da würde ich eher den Alpe Adria Rally Cup bevorzugen - und Perger Mühlsteinrallye sowie Herbstrallye Dobersberg sind für uns sowieso fix.“

Auf Platz fünf der Gesamtwertung ARC 2023 landete mit Lukas Dirnberger der Vize-Junioren-Staatsmeister des Vorjahres - er und sein Copilot Lukas Martinelli konnten die Wertungsklasse ARC C4 gewinnen. Martinelli gewann zudem den ARC Ehrenpreis der Junioren in der Kategorie Beifahrer.

ART: Siege für Mayer/Baumann & Wurm/Hackl

Bei den Fahrern erhielt diese Auszeichnung Jungpilot Daniel Mayer - der Sohn von Walter Mayer gewann auch die Austrian Rallye Trophy (ART) für moderne Fahrzeuge - Mayer junior fuhr im vergangenen Jahr satte zehn Rallyes, davon vier ARC-Läufe. Bei ihm bestätigt sich die alte „Weisheit“: Wer viel fährt, fährt besser. Oder auch: Was dem Rallyefahrer am meisten hilft, ist: Rallyes fahren! Mayer und seine deutsche Copilotin Alessandra Baumann konnten neben der ART gesamt auch die Wertungsklasse ART T1 gewinnen.

Auf Platz zwei der ART-Wertung landeten Manuel Wurm und Stefan Hackl - mit ihrem von Waldherr Motor Sport eingesetzten Peugeot 208 Rally4 konnten sie die Wertungsklasse ART T2 für sich entscheiden. „Damit bin ich natürlich sehr zufrieden“, sagt Wurm. Und: „Mir haben die Challenge-Läufe im Vorjahr sehr gefallen.“ Wie es in dieser Saison weitergeht, hänge zum einen von der Entwicklung der ARC ab - zum anderen erklärt Manuel: „Wir haben unser Programm für 2024 noch nicht finalisiert - das hängt von mehreren Faktoren ab.“

ARCP-Sieger Auer: „ARC hat schöne Rallyes“

Die Wertungsklasse ARCP für Produktionswagen konnten sich der Deutsche Florian Auer und seine Copilotin Elke Irlacher sichern. Auer möchte auch 2024 wieder in der Challenge antreten: „Die Unstimmigkeiten mit der AMF, von welchen man zurzeit lesen kann, sind schade - denn es sollten jetzt eigentlich alle an einem Strang ziehen. In Deutschland gibt es auch kleinere Rallyes - denn Zweitages-Rallyes können sich Neueinsteiger und auch Hobbyfahrer ganz einfach nicht leisten. Ich würde eine Fortsetzung der ARC wie man sie im Vorjahr abgehalten hat sehr begrüßen - ich rühre auch gerne in Deutschland die Werbetrommel, da die ARC-Rallyes sehr schöne Veranstaltungen sind und ich habe bereits dafür gesorgt, dass der eine oder andere deutsche Teilnehmer in Österreich an den Start gegangen ist.“

ARCH geht an Patrik & Verena Gaubinger

In der ARCH, der ARC für historische Fahrzeuge siegten am Ende Patrik und Verena Gaubinger in ihrem Audi Quattro. Auch Patrik möchte heuer wieder in der ARCH antreten. Zu seinem Audi Quattro sei er vor rund zwanzig Jahren eher zufällig gekommen - und: „Da ist in Folge eine Riesen-Leidenschaft dabei herausgekommen - und wenn man ein Auto dann von vorne bis hinten genau kennt, bleibt man eben gern dabei…“

Pia Steffe: „Vielleicht kommen weitere Mädels dazu...“

Als einziges Damenduo in der Saison 2023 konnten Pia Steffe und Nina Spitaler den Ehrenpreis der ARC Ladies Trophy erobern. Pia Steffe: „Wir haben uns voll gefreut - auch wenn es natürlich vorhersehbar war, da wir ja das einzige Damenteam waren. Doch wir finden es nett, dass man eine solche Ladies Trophy eingeführt hat und vielleicht stoßen ja noch weitere Mädels dazu.“ Sicher ist: „Wir wollen heuer so oft es geht fahren und natürlich wollen wir dabei alle Challenge-Läufe absolvieren.“

Den Ehrenpreis der ARC Teamtrophy holte sich das eingangs erwähnte Team von Franz Sonnleitner, die FS Motorsport GmbH.

> PREISTRÄGER ARC 2023

Text: Noir Trawniczek
Fotos: Harald Illmer

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